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Kategorie: Leben

Ungeteiltes Leid

Immer wieder stell ich die Pflege deines Grabes hinten an. Genau wie die Pflege meiner Beziehung zu dir. Immer gibt es Wichtigeres zu tun. Und trotzdem fehlst du mir. Immer noch. Auch nach all den Jahren. Auf deinem Grab wächst gerne Gras und Moos. Aber auch Gänseblümchen und Walderdbeeren, die…

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Perspektiven

Ich sitze hier bei geöffnetem Fenster. Die kühle Luft tut gut. Wie laut die Grillen zirpen. In der Ferne hupt ein Zug. Die Kinder sind leiser geworden. Sie schlafen heute auf dem Balkon. Einer hustet. Sie reden immer noch. Es ist schon wieder bald ein Uhr nachts. Es ist so…

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Das Leben ernst nehmen – ohne zu ernst zu werden

Ich glaube, ich könnte diesen Satz hier schreiben, und das wär’s. Muss man dem wirklich noch was hinzufügen? Doch ich kann ja nicht nur einen Satz schreiben hier. Oder doch? Es war viel die vergangene Woche. Viele Gespräche, Erlebnisse, Gelesenes, Gesehenes, Mitgeteiltes. Und jetzt sitze ich hier. Es ist schon…

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Umschiffen, umgehen, umfahren – ausweichen

Es war nicht zu überhören, dass es draußen immer wilder wurde. Verirrte Regentropfen benetzten uns durch das Oberlicht des Kirchenfensters wie mit einer Sprühdose. Als wir unser letztes Lied anstimmten, für das wir zu dieser Beerdigung gekommen waren, versuchte ich fokussiert zu bleiben und mir nicht auszumalen, wie wohl draußen…

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Mehr

„Ich will es gar nicht wissen“, denke ich bei mir und klicke die Nachrichten weg. Gibt es das noch irgendwo, dass die Welt einfach heile ist? Dünnhäutiger – ja, ich hab das Gefühl ich bin dünnhäutiger geworden. Die letzte Zeit? Oder vielleicht doch einfach im Laufe der Zeit? – Oder…

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Eine gute Zeit für…

Gestern hat mir jemand von einer Person erzählt, die meinte, sie hätte ihn und mich gegoogelt. Ach du Schreck! Nicht, dass ich mit irgendetwas davon nicht in Verbindung gebracht werden möchte oder ein Problem damit hätte, wenn jemand in Neuseeland oder sonst wo all dieses Ergoogelbare von mir weiß. Nur,…

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Chasing cars

Ich erinnere mich noch, wie glücklich Jona war über den Onkel-Besuch. Wie wir uns dann auf einer Bank vor dem Krankenhaus schlapp gelacht haben, weil doch ernsthaft eine Frau auf Jonas Kaugummi-Attrappe mit versteckter Kakerlake reingefallen war. Die Zwillinge meines Bruders waren damals noch gut verpackt im Bauch meiner Schwägerin.…

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Julia ist Jahrgang 1981. Sie ist eigentlich Übersetzerin – singt aber am liebsten… und besser als sie übersetzt. 2011 wurde bei ihrem ältesten Sohn Jona ein Hirntumor, genauer bezeichnet als Medulloblastom, festgestellt. Seit seinem ersten Rückfall schreibt sie ihre Gedanken in Form eines Blogs nieder. Sie singt auf Hochzeiten und überall sonst, wo man Lieder braucht. Doch am liebsten nimmt sie Menschen durch ihre eigenen Lieder mit – mit in ihre eigene Welt. Sie bäckt so ungern Kuchen, dass, wenn sie’s doch einfach mal tut, der Rest der Familie fragt, wer denn Geburtstag hat. Sie wünscht sich, sie könnte besser schwimmen, ist aber doch nicht ehrgeizig genug, weil sie sich eigentlich mit Boden unter den Füßen am wohlsten fühlt. Und es geht ihr wie so vielen Müttern auf dieser Welt: Sie ist einfach gern allein – und ist sie’s dann tatsächlich, fühlt sie sich doch, als würde ihr ein Bein fehlen. Mit ihrem Mann, Jonas drei Brüdern und dessen Hund Mia lebt sie in Ravensburg.