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mamamoment Beiträge

Von der Gefährlichkeit des Lebens und des Liebens

„Irgendwann mal fahr ich in dem Team!“ meint unser Zehnjähriger neben mir, angeheizt von der Netflix-Doku. Er fiebert mit. Beinahe so, als würde er gerade live im Fernsehen ein Formel eins Rennen verfolgen. Es ist noch nicht lange her, da hat er endlich sein Weihnachtsgeschenk eingelöst – einen Gutschein für…

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Allein

Wir kennen uns eigentlich gar nicht wirklich. Wir sind verabredet um berufliche Dinge zu besprechen. „Ich hab dich gegoogelt“, meinte sie schon beim Telefongespräch im Vorfeld. „Dein Blog… Ich hab auch ein Kind an Krebs verloren. An einem Hirntumor…“ Der Grund unseres Treffens war ein ganz anderer. Und doch war…

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„Nicht mal, wenn es Krebs heilen würde…“

„Brooklyn Nine-Nine“ ist momentan so unser Kompromiss für einen Abend vor der Leinwand. In der Episode, die gerade läuft, ist eine Gala im Gange. Anzug, Krawatte, Abendkleider, High Heels. Polizisten werden für besondere Verdienste ausgezeichnet. Es wird getanzt. „Nicht mal, wenn es Krebs heilen würde!“ wimmelt die Dame von der…

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„Alexa, spiel traurige Musik!“

„Alexa, spiel traurige Musik!“ befehle ich. Und denke bei mir, den Blick auf die kleine schwarze Dose gerichtet „Du hast das Fass aufgemacht… jetzt mal schauen, was du mir zu bieten hast.“ – Drei Sekunden später singt John Lennon „Yesterday, all my troubles seemed so far away…“ Recht hat er!…

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Schneematsch

Ins Auto steige ich heute nicht mehr… Lieber stapfe ich mit bis zum Knie verspritzen Beinen durch den Schneematsch. Wir sind etwas spät dran und versuchen trotz unseres schnellen Schrittes nicht auszurutschen. „Viel Spaß! Lauf vorsichtig nachher!“ rufe ich meinem Sohn noch zu, bevor er mit seiner Gitarre auf dem…

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17

Heute Morgen: An keinem anderen Tag im Jahr liegen für mich tiefe Dankbarkeit und unbeschreibliche Traurigkeit näher beieinander als an jedem 17. November. Wie kam es, dass du zu uns gekommen bist? Was wäre aus uns geworden, wärst du nie da gewesen? Wie kam es überhaupt, dass wir jemanden wie…

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Trotzdem einen entspannten Morgen…

Gleisstörung, Schrankenstörung, Verzögerung. Meine Freundin schickt mir eine Sprachnachricht aus dem Zug, in dem sie nun endlich sitzt. „Trotzdem einen entspannten Morgen“ wünscht die Deutsche Bahn, so erzählt sie mir. Ich schick ihr gleich mal das Lied von den „Wise Guys“. Sie kennt es schon. Wie auch nicht… sie fährt…

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Heimat

Das Gefühl von Heimat, auf einen Ort bezogen, kenne ich nicht. Ich war immer eine „Zugezogene“. Und so war es, dass ich (vorausgesetzt, die Familie hätte mitgezogen) bis vor ein paar Jahren noch ohne Probleme die Sachen hätte packen können, um mir woanders ein Zuhause einzurichten. Wenn wir auf Reisen…

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Wenn Dinge und Menschen „den Geist aufgeben“

Unser Fön (im Internet, wie ich herausgefunden habe, auch Haartrockner genannt) war in letzter Zeit immer lauter und dröhnender geworden. Gestern dann setzte das Gebläse immer wieder aus. „Sputter! Spotz!“ würde in der Sprechblase eines Walt-Disney-Comics stehen, wäre der Fön Teil einer dieser Donald-Duck-Geschichten. Wäre er ein Computer, hätte ich…

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Perspektiven

Ich sitze hier bei geöffnetem Fenster. Die kühle Luft tut gut. Wie laut die Grillen zirpen. In der Ferne hupt ein Zug. Die Kinder sind leiser geworden. Sie schlafen heute auf dem Balkon. Einer hustet. Sie reden immer noch. Es ist schon wieder bald ein Uhr nachts. Es ist so…

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Bei sich tragen

Auf dem Weg über den Parkplatz komme ich nochmal am Auto meiner Freundin vorbei. Wenn es der Alltag zulässt, treffen wir uns alle paar Monate mal in einer Stadt, die in der Mitte unserer beiden Wohnorte liegt. Seit unserem letzten Treffen ist dieses Mal ein Jahr vergangen, stellen wir fest.…

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Etwas bleibt

Da freue ich mich über eine Kerze auf Jonas Grab. Einer hat an ihn gedacht. Wie sich das anfühlt, kann so wirklich wahrscheinlich nur begreifen, wer selbst ein Kind verloren hat. Was für ein schönes Gefühl das ist. Wie sehr das tröstet. Wie gut das tut, wenn ich als Mama…

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Das Leben ernst nehmen – ohne zu ernst zu werden

Ich glaube, ich könnte diesen Satz hier schreiben, und das wär’s. Muss man dem wirklich noch was hinzufügen? Doch ich kann ja nicht nur einen Satz schreiben hier. Oder doch? Es war viel die vergangene Woche. Viele Gespräche, Erlebnisse, Gelesenes, Gesehenes, Mitgeteiltes. Und jetzt sitze ich hier. Es ist schon…

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Umschiffen, umgehen, umfahren – ausweichen

Es war nicht zu überhören, dass es draußen immer wilder wurde. Verirrte Regentropfen benetzten uns durch das Oberlicht des Kirchenfensters wie mit einer Sprühdose. Als wir unser letztes Lied anstimmten, für das wir zu dieser Beerdigung gekommen waren, versuchte ich fokussiert zu bleiben und mir nicht auszumalen, wie wohl draußen…

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Mehr

„Ich will es gar nicht wissen“, denke ich bei mir und klicke die Nachrichten weg. Gibt es das noch irgendwo, dass die Welt einfach heile ist? Dünnhäutiger – ja, ich hab das Gefühl ich bin dünnhäutiger geworden. Die letzte Zeit? Oder vielleicht doch einfach im Laufe der Zeit? – Oder…

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Vom Plan

„Ein Mensch ist so lange unsterblich, bis Gottes Auftrag an ihn in dieser Welt erfüllt ist.“ So in etwa lautete der Text, den ich vor ungefähr zwanzig Jahren mal irgendwo gelesen habe, und der mich seitdem nie mehr wieder losgelassen hat. Manche von euch mögen jetzt vielleicht die Nase rümpfen…

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Du bist „safe“.

Du bist „safe.“ – Trotzdem dieser Satz wohl eher aus einem dieser Let‘sPlays auf YouTube hätte stammen können, als von einer Todesanzeige, war diese Aussage das Selbstverständlichste, was wir Jona damals noch mitgeben konnten. Denn genau das war es, was wir damals gefühlt haben. Jona, der vor nichts hier wirklich…

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Der Podcast – meine eigenen Gedanken

Aufgewachsen mit Bayern5 und Deutschlandfunk während dem Abwasch, bin ich wohl etwas geschädigt, und habe jetzt in meinem eigenen Haus nie so wirklich Lust, in der Küche alle viertel Stunde dieselben Nachrichten zu hören. Ich lese – dann wenn ich Zeit habe. Erst das letzte Jahr, es begann eigentlich mit…

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Freiheit

Warum dieser Stein, den ich heute beim Spazierengehen entdeckt habe, in mir Aggressionen auslöst? Das würde ich gerne selbst verstehen… So ganz kann ich mir das noch nicht beantworten. Ich versuche meine Gefühle aufzudröseln – gerade, im Moment. Liegt es vielleicht daran, dass derartige „mutige und öffentliche“ Statements zu viele…

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Vom Vergessen

„Haben Sie manchmal Angst zu vergessen?“ wurde ich neulich gefragt. Sicherlich habe ich Angst zu vergessen. Und nicht nur das. Ich merke, dass ich es auch tatsächlich tue. Vergessen. Ich vergesse. Bilder verblassen. Erinnerungen rutschen irgendwo hin, wo ich sie nicht mehr so schnell abrufen kann. Diese Angst zu vergessen……

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Julia ist Jahrgang 1981. Sie ist eigentlich Übersetzerin – singt aber am liebsten… und besser als sie übersetzt. 2011 wurde bei ihrem ältesten Sohn Jona ein Hirntumor, genauer bezeichnet als Medulloblastom, festgestellt. Seit seinem ersten Rückfall schreibt sie ihre Gedanken in Form eines Blogs nieder. Sie singt auf Hochzeiten und überall sonst, wo man Lieder braucht. Doch am liebsten nimmt sie Menschen durch ihre eigenen Lieder mit – mit in ihre eigene Welt. Sie bäckt so ungern Kuchen, dass, wenn sie’s doch einfach mal tut, der Rest der Familie fragt, wer denn Geburtstag hat. Sie wünscht sich, sie könnte besser schwimmen, ist aber doch nicht ehrgeizig genug, weil sie sich eigentlich mit Boden unter den Füßen am wohlsten fühlt. Und es geht ihr wie so vielen Müttern auf dieser Welt: Sie ist einfach gern allein – und ist sie’s dann tatsächlich, fühlt sie sich doch, als würde ihr ein Bein fehlen. Mit ihrem Mann, Jonas drei Brüdern und dessen Hund Mia lebt sie in Ravensburg.